Unterwegs

Waldviertler Schuhselbstbaukurs:
Wenn mein Liebster Schuhe macht…

Heute gibts eine Premiere! Denn heute darf mein Liebster hier am Blog zu Wort kommen. Wer mir auf Instagram oder Twitter folgt, weiß vielleicht, dass wir vor ein paar Wochen gemeinsam im Waldviertel waren. Endlich war es Zeit zum Waldviertler Schuhe-Selbermachen in der GEA-Akademie in Schrems.

Soviel sei bereits jetzt verraten: Es waren drei sehr arbeitssame Tage für meinen Liebsten, in denen ich ihn stückchenweise mit meiner Kamera begleitet habe. Die meiste Zeit über ließ ich aber die fleißige Truppe ungestört werkeln und machte mich auf, das Waldviertel zu erkunden. Aber genug der vielen Worte, nun darf mein Liebster erzählen.

Waldiertler Schuhmacherkurs

Schuhwerkstatt im Waldviertel – ein Erfahrungsbericht.

Freitag Nachmittag ist es endlich soweit. Wir sind auf dem Weg nach Schrems in die GEA-Akademie, um an diesem Wochenende eigene Schuhe selbst zu machen. Nach 3-stündiger Anfahrt ins entlegene Waldviertel biegen wir auf ein altes, etwas verlassen wirkendes Industriegelände ein. Man hat erstmals ein Gefühl, was hier wohl ohne Heini Staudingers Waldviertler-Werkstatt wäre.

Waldiertler Schuhmacherkurs

Freundlich werden wir empfangen und uns das funktionelle, aber sehr hübsche Zimmer (komplett mit GEA-Möbeln bestückt) gezeigt. Dann gibts noch rasch kaltes Abendbuffet mit Spezialitäten aus der Region, denn in einer Stunde gehts bereits los mit dem Kurs.

Waldiertler Schuhmacherkurs
Waldiertler Schuhmacherkurs

Gleich zu Beginn werden unsere bestellten Schuhgrößen nochmal zur Sicherheit kontrolliert und Meister Toni Schuster (sic!) führt noch kleine Anpassungen an unseren Leisten (das ist ein „Plastikfuß“, über den der Schuh in weiterer Folge gespannt wird) durch.

Waldiertler Schuhmacherkurs
Waldiertler Schuhmacherkurs

Wir sitzen mitten in der Schuhproduktionshalle auf (natürlich) GEA-Hockern um zwei relativ kleine Tische herum, unser Werkzeug in einer Schachtel und lauschen – bei einem Glaserl Sekt – gespannt der Erklärung, wie die einzelnen Zangen heißen und benutzt werden.

Waldiertler Schuhmacherkurs
Waldiertler Schuhmacherkurs
Waldiertler Schuhmacherkurs
Waldiertler Schuhmacherkurs

Wir dürfen gleich mal zur Übung unseren Leisten mit Nägeln bestücken, um ein Gefühl für die einzelnen Zangen (mit denen genagelt wird) zu bekommen.

Waldiertler SchuhmacherkursWaldiertler Schuhmacherkurs

Nebenbei gibts etwas Materialkunde, und man wundert sich, wieso Schuhe nicht ein Vielfaches des Ladenpreises kosten.

Waldiertler Schuhmacherkurs
Waldiertler Schuhmacherkurs

Dann gehts an unsere eigenen Schuhe, die exakt nach Bestellung bereits als fertiggenähtes „Oberteil“ und drei separate Sohlen vor uns liegen. Der erste Eindruck war fast etwas enttäuschend: Da bleibt ja kaum mehr Arbeit zum Selbermachen über. Allerdings wurden wir schon vor dem Kurs darauf hingewiesen, dass das Wochenende sehr arbeitsintensiv ausfallen wird – und das war es dann auch.

Waldiertler Schuhmacherkurs
Waldiertler Schuhmacherkurs

Das Leder wird vorne noch für die Schuhkappe mit Leim eingestrichen, der Leisten von den Nägeln befreit, die Brandsohle (das ist die, auf der wir im Schuh stehen plus die „Polsterung“ darunter) wird auf den Leisten getackert und mit Zahlen beschriftet.

Waldiertler SchuhmacherkursWaldiertler Schuhmacherkurs
Waldiertler SchuhmacherkursWaldiertler Schuhmacherkurs

Der erste Abend klingt in gemütlicher Runde noch bei einem Glas Schremser Hanfbier aus.

Waldiertler Schuhmacherkurs

Am zweiten Tag gehts nach dem reichhaltigen Frühstücksbuffet an die Arbeit. Heute wird das Oberleder mit einer Zange unter ziemlichem Kraftaufwand über den Leisten mit der Brandsohle gezogen und an der Unterseite festgenagelt. Ein etwas mulmiger Moment, macht man doch Löcher in das wunderhübsche Leder. Jetzt wird auch klar, warum wir mit der Zange nageln – man müsste sonst permanent Werkzeug wechseln!

Erstmals merkt man auch, dass der sehr klein wirkende Arbeitsplatz vollkommen reicht, wird doch der Schuh großteils zwischen den eigenen Beinen fixiert.

Waldiertler Schuhmacherkurs

Nachdem der linke Schuh bereits Formen angenommen hat, ist nun der Rechte dran. Ja, man soll nicht vergessen: Schuhe machen bedeutet immer doppelte Arbeit!

Waldiertler Schuhmacherkurs

Nachdem beide Leisten nun mit dem Oberleder bespannt waren, kommen nochmals (fast) alle Nägel heraus. Das Spiel mit Leder über den Leisten ziehen wiederholt sich nochmal mit viel mehr Nägeln, zwischendurch mal leimen und nun wird auch das Leder an der Schuhkappe schrittweise mit dem Hammer in Form gebracht und weich geklopft, bis letztendlich eine schöne, gleichmäßig runde Schuhspitze entstanden ist.

Gefühlte Stunden später, kräftig gestärkt vom Mittagessen und dem einen oder anderen blauen Finger mehr stehen sie nun vor uns: wunderschöne, gleichmäßig ohne Falten gespannte Schuhe mit Spikes an der Sohle. :-)

Waldiertler Schuhmacherkurs

Aber was wird jetzt eigentlich genäht? Die Überraschung des Tages: ALLE Nägel kommen jetzt raus und das vorher mühsam über den Leisten nach innen gespannte Leder wird nun nach außen „geklappt“ und in Teamarbeit exakt auf die „Zwischensohle“ geleimt.

Waldiertler Schuhmacherkurs

Mittlerweile ist Abendessenszeit und in einer Abendsitzung starten wir noch das Vernähen des Oberleders mit der Zwischensohle. Dazu wird der Schuh mit dem Knieriemen am Oberschenkel fixiert, mit einer Ahle jedes Loch vorgestochen und dann gegengleich der Zwirn mittels zwei Borsten von oben und unten vernäht. Das im Abstand von ca. 7 mm und bevorzugt gleichmäßig.

Waldiertler Schuhmacherkurs

Wir nähen bis uns die Kräfte in den Fingern verlassen (nach ca. einem halben Schuh) und stoßen mit dem einem oder anderen Schremser doch etwas erschöpft auf ein gelungenes Tagwerk und den Sieg von „Conchita Wurst“ beim Songcontest an.

Waldiertler Schuhmacherkurs

Letzter Tag beim Schuhmacherworkshop. Der Tag beginnt wie er aufgehört hat. Ostinativ Loch mit Ahle stechen, Zwirn gegengleich durchfädeln und straff ziehen. Fast schon meditativ. Zwischendurch immer wieder schmerzende Finger, kein Ende in Sicht. Aber ein Schuh, auf den man mit jedem Stich etwas stolzer wird.

Waldiertler Schuhmacherkurs

Mittagessen gibts nachdem beide Schuhe fertig genäht und mit der untersten Sohle verleimt sind. Das haben wir uns verdient.

Waldiertler Schuhmacherkurs

Der Nachmittag dient nur mehr dem Feinschliff, bei dem wir tatkräftig von Toni unterstützt werden. Zuschnitt der Sohle, kleine Nachklebearbeiten, Leder weichklopfen, putzen, imprägnieren, Schnürsenkel einfädeln und Leisten aus dem Schuh nehmen.

Waldiertler Schuhmacherkurs
Waldiertler Schuhmacherkurs Waldiertler Schuhmacherkurs

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, auf den wir alle so gespannt hingearbeitet haben. Wir schlüpfen erstmals in unsere selbst gemachten Schuhe – für mich ein ehrwürdiger Moment! Wir alle sind stolz auf das, was wir gemeinsam geschaffen haben!

Danke, Toni, für Deine Geduld, Deinen Witz und Dein nie endendes Vertrauen in unsere bunte Truppe!

Waldiertler Schuhmacherkurs
Waldiertler SchuhmacherkursWaldiertler Schuhmacherkurs

Randnotizen

Heini Staudinger hat es mit seiner GEA-Werkstatt geschafft, in einer verkehrstechnisch schlecht erschlossenen, wirtschaftlich eher trostlosen Gegend ein wirklich nachhaltiges und vielfältiges Projekt zu starten und Arbeitgeber für mittlerweile 170 Menschen zu sein. Man merkt an vielen Kleinigkeiten den Wert des Betriebes. Am Samstag war der Verkaufsraum des angeschlossenen GEA-Shops voll mit Kunden, die nicht nur zum Einkaufen, sondern auch zu Führungen durch die Werkstatt kommen und diesen als Start für einen Ausflug in die nähere Umgebung nutzen.

Die MitarbeiterInnen fühlen sich als Teil des Unternehmens und versprühen den Charme der Freude an ihrer Arbeit. In der Küche direkt neben dem Buffet bereiten junge Menschen (offensichtlich Lehrlinge) mit viel Verantwortung und Freude die Speisen zu. Und der Chef ist das ganze Wochenende im Betrieb präsent, isst mit dem Personal gemeinsam und hat auch ein freundliches Lächeln über, wenn sich am Kursbeginn die halben Teilnehmer verlaufen und irrtümlich in sein Büro einmarschieren und mitten in eine Besprechung platzen.

Mit den parallel stattfindenden Workshops war die GEA-Akademie das ganze Wochenende über voll belegt und brachte mehr als einmalige Wertschöpfung in die Region. Denn die Gegend bietet auch abseits von Waldviertler und Schremser Brauerei noch viele interessante Sehenswürdigkeiten, die es beim nächsten Besuch in Schrems mit meinen neuen selbstgemachten Waldviertlern zu entdecken gibt.

Waldiertler Schuhmacherkurs

Die Schlossmanufaktur Rohrau

Schlossmanufaktur

Schon im Zuge meines 2. Blog-Geburtstags hab ich von meinem Besuch in der Schlossmanufaktur im historischen Schloss Rohrau erzählt. Elisabeth und Dietmar Wagner haben hier, nur eine halbe Autostunde von Wien entfernt, ein feines Sortiment an Schmackhaftem, Schönem und Souvenirs zusammengetragen.

Schlossmanufaktur

Mein Besuch war einerseits so wunderbar, weil ich Elisabeth nach vielen Jahren, nachdem wir uns lange aus den Augen verloren hatten und sie mich über meinen Blog wieder gefunden hatte, endlich persönlich getroffen habe. Andererseits war ich auch neugierig, was sich hinter ihrer Schlossmanufaktur verbarg. Natürlich war auch meine Kamera mit im Gepäck und so nehm ich heute auch meine Leserinnen und Leser mit auf einen kleinen Streifzug durch den Schlosspark Rohrau und die genussvolle Schlossmanufaktur.

Schlossmanufaktur

Das Schloss liegt nur einen Steinwurf vom Geburtshaus des Komponisten Joseph Haydn entfernt und beherbergt im Schlossmuseum die private Gemäldesammlung der Familie Harrach.

Schlossmanufaktur

Betritt man den Laden im wundervollen Schlossgewölbe, entdeckt man Duftiges wie feine, handgesiedete Seifen aus der Seiferei, rosige Limonaden und erlesene Teemischungen.

Schlossmanufaktur
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Im Sortiment findet sich auch Schmackhaftes aus der Region wie Honig, Weine und Edelbrände sowie eine riesige Auswahl an köstlichen Saucen, Marmeladen und Bergkräutern. Praktisch: Alles darf vor Ort verkostet werden – das macht die Auswahl aber noch schwerer bei all den Köstlichkeiten. ;-)

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Schlossmanufaktur

Im Schlossgewölbe wird auch frisches Joseph-Brot gebacken. Das Sauerteigbrot wird nach traditionellem Handwerk im Waldviertel hergestellt. Damit es in der Schlossmanufaktur auch wirklich frisch ist, wird das grundsätzlich doppelt gebackene Brot einmal gebacken geliefert. Das zweite Backen findet im Laden statt und erst nach einer Ruhephase von einigen Stunden schmeckt es so richtig fein.

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Besonders köstlich und hübsch anzusehen: Die von Dietmar handgeschöpfen Schokoladen – unter anderem verkosteten wir auch Katzenzungen. Mhmmm.

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Schlossmanufaktur

Auch im Laden zu finden: Handgemachte Schnullerketten und bestickte Babykleidung. Elisabeths Schwester Silvia fertigt diese auf Wunsch.

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Ich genieße nun meinen Kaffee im neuen GreenGate Häferl aus der Schlossmanufaktur. Denn Elisabeth hat auch eine schöne Auswahl an Porzellan im Laden.

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Tipp: Am 15. August 2014, zu Maria Himmelfahrt, lässt sich ein Ausflug zur Schlossmanufaktur besonders schön kombinieren. Denn da findet das Picknick-Konzert im Schlosspark statt. Mit Verkostung heimischer Weine auf dem pannonischen Rasen vor dem Schloss.

Elisabeth und Dietmar bereiten wohlgefüllte Picknickkörbe vor und nach einem Spaziergang durch den Schlosspark oder einer Führung durch die Graf Harrach’sche Familiensammlung hat man zumindest das Gefühl, man hätte sich die genussvolle Jause verdient. ;-)

Wer sichs wirklich verdienen möchte, besucht vorher noch die Ausgrabungen von Carnuntum (~5 km).
Oder wie wärs mit einer kleinen Radltour am Neusiedler See (~10 km)?

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Infos und Online-Shop

Schlossmanufaktur Elisabeth und Dietmar Wagner
Schloss Rohrau Vorhof 1
2471 Rohrau / Niederösterreich
www.schlossmanufaktur.at

Unterwegs in Vorarlberg

Bregenzerwald

Im September führte uns die >> Hochzeit von Katharina und Jochen ans andere Ende von Österreich, genauer gesagt nach Vorarlberg. Und, wenn wir schon an die 700 Kilometer hinter uns gebracht hatten, blieben wir dann auch gleich ein paar Tage im saftig grünen >> Bregenzerwald.

In meinem letzten >> Beitrag gabs schon Eindrücke von den kulinarischen Genüssen des Ländles – die Vorarlberger Köstlichkeiten haben wir bereits aufgegessen, was bleibt, sind die wunderbaren Stimmungen aus dem Bregenzerwald, die ich Euch heute zeige. Wir haben die satten Farben wahrlich genossen und tief aufgesaugt! Bitte durchatmen, die Reise kann beginnen!

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Alpabtrieb im Bregenzerwald

Je nach Witterung, Vegetationszustand und Alphöhe beginnt der Bregenzerwälder Alpsommer Mitte Juni bis Anfang Juli und endet traditionsgemäß Mitte September. Und so kamen auch wir in den Genuss, den Alpabtrieb mitzuerleben: Unter lautem Kuhglocken-Gebimmel traten hunderte geschmückte Kühe nach der Sommerfrische auf der Hochalpe wieder den Weg zurück ins Tal an.

Bregenzerwald
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Auf unserer Wanderung rund um Schetteregg haben wir allerdings noch ein paar Kühe und natürlich auch anderes Getier auf der Alp – wie man hier in Vorarlberg zu den Almen sagt – entdeckt.

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Das Schulhus in Krumbach

Auf unserem Genussprogramm stand auch ein Besuch im >> Schulhus in Krumbach. Familie Strahammer hat vor fast 20 Jahren dem alten Schulhaus neues Leben eingehaucht. Heute wird hier von Gabi Strahammer auf 2-Hauben-Niveau regional, saisonal und frisch gekocht. Herbert Strahammer – selbst ein ehemaliger Weinviertler – sorgte sich als Gastgeber und exzellenter Weinkenner um unser Wohl.

Hier nur ein (kleiner) Teil unseres Menüs. Als Auftakt gabs ein köstliches Paprika-Schaum-Süppchen. Danach ein Weingartenpfirsich-Schwammerl-Gröstl. Als Hauptgang entschied ich mich für ein Filet vom Egli aus dem Bodensee – mit geschmorten Paradeisern. Und als süße Höhepunkte gönnten mein Liebster und ich uns einen „Schokokeks“ und „Alles von der Marille“. Ein außerordentlich genussvoller Abend!

Bregenzerwald

Rauf auf den Diedamskopf

Am nächsten Tag gings dann per Gondelbahn auf den 2.020 Meter hohen >> Diedamskopf. Schon die Fahrt empfand ich als spektakulär – Bilderbuchlandschaft, wohin man schaut. Für mich als Fotografin natürlich ein ganz besonderer Augenschmaus. Und ganz am Gipfel des Diedamskopfs lag schon Mitte September Schnee.

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Der Wasserwanderweg in Hittisau

Kurz vor der Heimreise machten wir auch noch eine kleine Runde am Wasserwanderweg in Hittisau.
Ein erfrischendes Erlebnis!

Bregenzerwald
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Gut wohnen, schlafen & essen im Wälderhof in Lingenau

Und hier noch unser Übernachtungs-Tipp: Wir wohnten im >> Wälderhof in Lingenau. Was uns besonders gut gefiel: Die schöne familiäre Stimmung im Haus. Das Frühstück ließ keine Wünsche offen, kümmerten sich doch immer Chefin Barbara oder ihre Mama Gerda rührend um uns. Auch abends aßen wir ausgezeichnet im Haubenlokal, beispielsweise saftig-zarten „Mixed Grill“ mit hausgemachtem Ketchup. Und nicht zu vergessen: die herrliche Aussicht, wenn man morgens aus dem Fenster schaut. Hach, das ist Idylle pur!

Wälderhof in Lingenau, Bregenzerwald
Wälderhof in Lingenau, Bregenzerwald

Nach unserem ersten Kurz-Urlaub im Bregenzerwald ist für uns jetzt schon klar:
Wir kommen sicher zurück! Hoffentlich bald!

Bregenzerwald

Tafeln unterm Kirschenbaum

Hui, wie die Zeit verfliegt! Diese Bilder sind doch glatt schon vor zwei Monaten entstanden – da trug der Kirschenbaum noch grüne Früchte! Macht nichts, die sommerlichen Bilder passen auch im August noch gut. :)

Emmis runden Geburtstag im letzten Jahr durfte ich bereits mit meiner Kamera begleiten und >> hier am Blog zeigen. Auch heuer feierten wir gemeinsam – diesmal jedoch im kleinsten (Familien-) Kreise unterm alten Kirschenbaum.

Verwöhnt wurden wir mit Köstlichkeiten wie Antipasti, Jakobsmuscheln im Paradeis-Sud, Lamm und Steak mit Couscoussalat. Zum kulinarischen Abschluss gabs Mohntorte mit Beeren.

Danke, meine Liebe, dass ich die schönen Stimmungen hier zeigen darf :-*

Emmis GeburtstagEmmis Geburtstag
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Emmis Geburtstag
Emmis Geburtstag Emmis Geburtstag
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Genuss rund um Riegersburg

Jedes Jahr im Herbst wird im steirischen Vulkanland Kulinarik zelebriert. Denn der Herbst ist die Zeit der Reife. Die Früchte werden geerntet und mit viel Fingerspitzengefühl zu Köstlichkeiten verarbeitet. Genussvoller Höhepunkt ist der Kulinarische Herbst, der am letzten September-Wochenende gefeiert wird. Dann öffnen die neun kulinarischen Produktionsstätten rund um Riegersburg ihre Pforten und gewähren Einblick in die Veredelung ihrer Produkte. Vor fünf Jahren waren wir das erste Mal dabei. Heuer kosteten wir uns erneut durch die Spezialitäten des steirischen Vulkanlandes.

Was es alles zu verkosten gab?

Handgeschöpfte Schokoladekreationen von Josef Zotter, fruchtige Weine vom Weingut Winkler-Hermaden, frisches Kürbiskernöl von der Ölmühle Berghofer, luftgetrockneten Vulcano-Schinken, Starzenberger Käse im Genusshotel, edle Schnäpse & feine Essige von Alois Gölles und Fink´s echte Delikatessen.

Der malerische Ort Riegersburg liegt eingebettet in die sanften Hügel des Steirischen Vulkanlandes im Zentrum der Südoststeiermark. Von weit her sichtbar erhebt sich der mächtige Basaltfelsen mit der besterhaltenen Burganlage der Steiermark über den Ort. Die Burg zählt mit ihren elf Basteien und sechs Toranlagen zu den größten noch intakten Burganlagen Mitteleuropas.

Die Bezeichnung Steirisches Vulkanland leitet sich von den Resten von Vulkanen ab, die in der Region heute noch als Hügel sichtbar sind.

Auftakt unserer kulinarischen Tour war die Zotter Schokoladen Manufaktur. Wir kannten sie zwar schon, aber ein Besuch ist immer ein Genuss! Besonders angetan waren wir Mädels von den Schokobrunnen. Mhmmm, Haselnussnougat, Mandelnougat, Karamell – ein Traum am Gaumen! Die Lieblingsstation meines Liebsten: die Balleros Kesselbar mit köstlichen, in Schokolade gerollten Früchten und Nüssen.



Neu für uns war der Essbare Tiergarten, der erst letztes Jahr entstanden ist. Ein sehr meditatives Erlebnis!  Unter dem Motto „Schaut dem Essen in die Augen“ hat hier Josef Zotter seinen Traum, sich selbst versorgen zu können und autark zu sein, erfüllt. Auf 27 Hektar leben alte Nutztierrassen wie Zottelrinder, Kärntner Brillenschafe und Steirische Scheckenziegen.



Beim genauen In-die-Augen-Schauen entdeckten wir, dass Ziegen und Schafe rechteckige Pupillen haben.


In der Hängematte die Seele baumeln lassen , dabei den Bach rauschen und ein Konzert von Bach hören? Diese Idylle findet man wohl nur hier. Gut, dass wir viel Zeit mitgebracht hatten, um dies auch auszukosten.

Nach so viel Frischluft gabs abends im Gasthaus Wiedner „das beste Backhenderl der Steiermark“. Wie schade, dass die Gastgeber bald in Pension gehen.

Erste Station am nächsten Tag war der Besuch des Weinguts Winkler-Hermaden. Der Familienbetrieb liegt am Kapfensteiner Kogel, einem erloschenen Vulkan, und wird bereits in 3. Generation geführt. Besonders stolz ist die Familie darauf, seit 2009 die 40 Hektar großen Weingärten biologisch-organisch zu bewirtschaften.

Oberhalb des Weinguts liegt das Schloss Kapfenstein, ein kleines, feines Schlosshotel mit Restaurant. Interessant: Das Wort Kapfenstein kommt vom mittelhochdeutschen “Vom Stein gaffen”, in die Ferne spähen – vom Schlosshof reicht der Blick weit übers oststeirische Hügelland bis nach Ungarn und Slowenien.

An der malerischen Raab liegt die Berghofer Getreide- und Ölmühle, die von drei Schwestern nun schon in 6. Generation geführt wird. Wie damals nutzt man auch heute noch die Kraft des Wassers für die Produktion. Neben Roggen, Weizen und Dinkel werden hier auch Kürbiskerne verarbeitet.

Für einen Liter echtes Steirisches Kürbiskernöl braucht man 2,5 Kilogramm Kerne, die zuerst gemahlen, dann schonend geröstet und zuletzt gepresst werden. Nicht umsonst gilt das Öl auch als „Schwarzes Gold“ der Steiermark. Der fein-nussige, warme Duft der Kerne, die gerade in der Röstpfanne dampften, stieg uns sofort in die Nase. Ein besonderer Genuss: Das frisch gepresste Öl durften wir gleich warm probieren.

Die neue Schinkenwelt der Vulcano Fleischwaren-Manufaktur in Auersbach wurde erst Mitte September eröffnet. Mit dem Ziel, Besucher „zum Ursprung, an die Quelle des Geschmacks“ zu führen, wird hier die Entstehung des zarten Vulcano-Rohschinkens auf beeindruckende Weise visualisiert.

Höhepunkt ist der Moment, in dem sich die Leinwand erhebt, um den Blick frei zu geben auf den einzigartigen Schinkenhimmel! Wahrlich ein himmlisches Vergnügen. Eine gelungene Überleitung zur genussvollen Verkostung der Vulcano-Delikatessen in der Schinkenbar.

Nach so viel „fleischlichen Genüssen“ gings weiter zum Genusshotel Riegersburg – von hier aus bietet sich ein besonders romantischer Blick auf die Riegersburg. Den hat man übrigens aus jedem der 44 Zimmer!
Zu verkosten gabs würzigen Starzenberger Käse – der Bergkäse aus steirischer Rohmilch wird im hoteleigenen Käsereiferaum mit 10-jährigem Balsam-Apfelessig und Eichenfass-gelagertem Apfelbrand von Gölles affiniert.

Die Obstbrennerei & Essigmanufaktur Alois Gölles war unser nächstes Genussziel. Seit vier Generationen bewirtschaftet Familie Gölles Obstgärten im sonnigen Hügelland rund um die Riegersburg. In der Manufaktur reifen feine Essige sowie edle und fruchtige Brände. Wir konnten einen Einblick gewinnen, wie aus besten Früchten wahre Quintessenzen gewonnen werden.

Wir degustierten feine Essige in den unterschiedlichsten Geschmacksnuancen. Neben unseren Lieblingsessigen Balsam-Apfelessig, der bis zu 10 Jahre lang im Eichenfass gelagert wird, waren wir diesmal besonders angetan vom aromatischen Himbeer- und vom fruchtigen Tomatenessig. Für uns ganz neu und harmonische Ergänzung zum Starzenberger Käse: das mild-herbe Quitten-Gelee.


Den Abschluss unserer genussvollen Tour war der Besuch bei Fink’s echten Delikatessen. Bettina Fink gewährte einen Blick hinter die Kulissen der Delikatessenproduktion. In Handarbeit entstehen hier fruchtige Marmeladen, würzige Chutneys, Essigfrüchte und pikante Pestos – alles ohne Farb- und Konservierungsstoffe. Wir finden, das schmeckt man!

Die Weingüter Neumeister und Eibel haben wir in diesem Jahr zeitlich nicht mehr geschafft. Aber beim Neumeister kosteten wir uns bereits 2007 durch. Und der nächste „Kulinarische Herbst“ kommt bestimmt.

Wer jetzt Lust bekommen hat, auf unseren genussvollen Spuren zu wandeln:
Alle Betriebe bieten Führungen das ganze Jahr über an.
www.kulinarisches-vulkanland.at