22
Duftiges Holler-Zitrus-Gelee
Ich bin ja ein recht spontaner Mensch – zumindest in der Küche. Die meisten Dinge passieren da recht ungeplant oder zumindest nicht mit allzu langer Vorlaufzeit. Mal abgesehen von meinen Post aus meiner Küche-Tauschpakerln – ich gebe zu, da zerbrech ich mir meist wirklich (zum Leidwesen meines Liebsten) oft tagelang den Kopf. Ok, ich schweife ab…
Ja, jedenfalls die meisten Rezepte, die Ihr auf meinem Blog findet, sind „echt“ – sprich: ich mache sie, weil mir grad danach ist, weil ich etwas Neues ausprobieren will oder weil´s einen Anlass gibt. Also so richtig geplant passiert hier meist nichts. (Mein Göttergatte lacht grad *räusper*)
An der Stelle sei auch verraten, dass unzählige Making-of-Pics auf meiner Festplatte schlummern, die den Weg auf meinen Blog wohl nie finden werden. Entweder, weil ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war, weils einfach nicht „schön“ genug war oder schlichtweg nicht schmeckte. Mittlerweile hat sich bei uns zuhause ja schon der Begriff „Blog-tauglich“ eingeschlichen. Erst, wenn eine Speise den Geschmackstest erfolgreich bestanden hat und mit dem Prädikat „Blog-tauglich“ ausgezeichnet wurde, dann hat sie Chancen, auf meinem Blog präsentiert zu werden. Chancen deshalb, weil natürlich das Rezept-in-Bild-und-Wort-Aufarbeiten auch seine Zeit braucht und natürlich (wir müssen alle essen!) immer wieder neues „Material“ produziert wird. ;-)
Genug der vielen Worte. Heute wollte ich eigentlich davon erzählen, wie es zu diesem duftigen Holler-Zitrus-Gelee kam. Vor zwei Wochen, nach vielen Regentagen war es endlich soweit: endlich ein trockener Abend, den ich dann auch gleich zur Holunderernte in unserem Garten nutzte. Ich wollte – ganz spontan eben – irgendwas mit Holler zaubern. Doch da bemerkte ich, dass ich keine Zitronen im Haus hatte. Hmm, Bio-Orangen und Limetten waren allerdings ausreichend da. So entschied ich mich nach einer kleinen inspirierenden Runde im Netz ein Holunderblüten-Orangen-Limetten-Gelee zu probieren. Herausgekommen ist ein überraschend intensiv-aromatisches Gelee, das nicht nur als süßer Brotaufstrich, sondern auch zu würzigem Käse hervorragend passt.
Die Holunderblüten vorsichtig mit der Gabel von den Stielen abstreifen.
2 bis 3 Limetten und 3 Orangen auspressen – das hat bei mir etwa 300 ml Saft ergeben.
Saft über die Holunderblüten gießen, gut durchmischen – sie fallen recht schnell zusammen – und verschlossen etwa 3 Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Dazwischen zwei, drei Mal pro Tag umrühren.
Nach drei Tagen Saft durch ein Passiertuch abseihen und mit 200 g Gelierzucker 3:1 in einem großen Topf aufkochen. Gelierprobe machen: Einige Tropfen auf einen kalten, glatten Teller geben. Wird diese Probe beim Erkalten fest, ist das Gelee fertig – dann in saubere Gläser füllen, sofort verschließen und auf den Kopf stellen.
Durch das „Marinieren“ der Hollerblüten geben sie ihr wunderbares Aroma an den Zitrussaft ab – und das schmeckt und riecht man. Herrlich!