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2013Zu Gast beim Backbuben: Zuckerkipferl
„Blogs I Love“ heißt die feine neue Kategorie vom Backbuben – und mein Blog ist einer davon! Wow, hab ich mich gefreut, als mich der liebe Markus dazu einlud, mich als Gastbloggerin seinen Leserinnen und Lesern vorzustellen. Danke für diese schöne Gelegenheit! :)
Natürlich stellte ich mir gleich die Frage, welches Rezept denn am besten passen würde. Süß und typisch österreichisch sollte es sein, dachte ich mir. Nach langem Hin und Her entschied ich mich schließlich für Zuckerkipferl – eine Mehlspeise, die gern in Begleitung einer Melange daherkommt und frisch aus dem Backrohr, süß und warm duftend am besten schmeckt.
>> Hier gehts zu meiner Vorstellung mit Interview beim Backbuben
Und hier nun mein Rezept für den lieben Backbuben. Ich hab dafür den dicken Wälzer aus dem Bücherregal gefasst: „Wiener Küche“ von Olga und Adolf Hess anno 1950. Ja, genauso wie meine liebe Schwiegermama die Zuckerkipferln damals in ihrer Schulzeit auf der Hauswirtschaftsschule Laxenburg fertigte, so sollten auch meine werden.
Zubereitung
Gärprobe oder „Dampfl“ (wie man in Österreich auch dazu sagt): 1/3 Würfel (= 15 g) frischen Germ/Hefe mit 20 g Mehl, 1/16 l lauwarmer Milch und 20 g Zucker abrühren und an einem warmen Ort mit einem sauberen Geschirrtuch zugedeckt etwas stehen lassen. Der Teig sollte in den nächsten 15 Minuten deutlich aufgehen.
Währenddessen 300 g Mehl kurz im Backrohr anwärmen. 80 g Butter schmelzen – sie sollte jedoch nicht zu heiß sein. Das Mehl mit der Butter, 1/8 l lauwarmer Milch, 100 g Zucker, 2 Dotter, 1 ganzen Ei, 1 Prise Salz und der Gärprobe mit den Knethaken des Mixers zu einem Teig verrühren, den man gut abschlägt und für eine Stunde zum Aufgehen mit einem sauberen Geschirrtuch zugedeckt an einen warmen Ort stellt. Danach lässt man den Teig über Nacht im Kühlschrank zugedeckt rasten.
Am nächsten Tag wird der Teig auf einem bemehlten Brett weiterverarbeitet. 150 g Mehl mit 50 g Butter abbröseln und mit 2 Dottern in den Teig kneten – das kann schon etwas dauern bis sich die Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verbunden haben.
Nun habe ich den Teig geteilt, jede Hälfte möglichst kreisrund ausgewalkt und in 8 Stücke geteilt. So lassen sich insgesamt 16 Kipferl formen. Die Kipferl auf zwei Backblechen mit ausreichend Abstand 20 Minuten warm aufgehen lassen. Danach mit 1 verschlagenem Ei bestreichen, mit Hagelzucker bestreuen und noch einmal 20 Minuten warm aufgehen lassen.
Backrohr auf 190°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Dann die Kipferl etwa 5 Minuten bei voller Hitze und weitere 5 bis 8 Minuten bei 160°C goldbraun backen.
Am Kuchengitter auskühlen lassen oder gleich lauwarm vernaschen. Die Kipferl lassen sich auch gut einfrieren und fürs Frühstück frisch aufbacken.
Passt hervorragend dazu: Holunder-Apfel-Gelee.
Gutes Gelingen!
Danke, mein lieber Backbube, für die Präsentation auf Deinem Blog. Und ich freu mich schon, wenn Du mal nach Österreich kommst. Dann gehen wir gemeinsam auf ein Zuckerkipferl :)
Claudia
Hallo Silvia ! Meine Kinder lieben Kipferl und somit bin ich immer auf der suche nach dem Kipferl.
Deine sehen umwerfend aus ich habe sie auch schon 2x gebacken ! ABER leider musst ich immer wesentlich mehr Mehl hinzufügen als in deinem Rezept steht … Mein Vorteig ist schon ziemlich flüssig. Hast du vielleicht eine Idee ?
Sonst nach meine kleinen Änderung schmecken sie ausgesprochen gut !
Lg, Claudia
silvia
Hallo Claudia,
wow, schon zweimal nachgebacken. Das freut mich aber :))
Ich hab jetzt extra noch mal im alten Wälzer nachgeschaut. Die Mengenangaben passen eigentlich so – und haben bei mir auch wunderbar funktioniert. Mein Dampfl (mit 20 g Mehl) wurde nach dem Gehenlassen zu einem cremig-dichten Vorteig, den ich dann in weitere 300 g Mehl und die restlichen Zutaten eingearbeitet habe. Hmmmm, vielleicht war Dein Vorteig noch nicht genug aufgegangen? Ich hatte meinen zugedeckt auf der Heizung stehen (da hatten wir grad die „sommerliche Kältewelle“) und dort ging er ordentlich auf. Ansonsten fällt mir jetzt auch nichts dazu ein. Freut mich aber, dass die Kipferl am Ende gut geschmeckt haben :)
Liebe Grüße,
silvia
Sabine
Hallo Silvia,
gestern habe ich endlich deine Zuckerkipferl nachgebacken, das Rezept habe ich schon vor einiger Zeit entdeckt und ausgedruckt – eben habe mir eines zum Frühstück aufgebacken, hat mir ganz toll geschmeckt!!! Und sogar etwas Holunder-Apfel-Marmelade hatte ich noch offen, wirklich eine tolle Kombination.
Ich musste die Kipferl allerdings länger backen, erst eben 5 min. auf 180°C, dann hab ich die Hitze wie empfohlen reduziert auf 160°C, aber nach 8 min. waren sie noch nicht durch und auch noch sehr blass. Also hab ich wieder auf 180°C raufgeschaltet und sie noch weitere 4 min. drinnen gelassen, dann waren sie optimal, durchgebacken und auch goldbraun.
Ich musste auch noch weitere 2 EL Mehl in den Hauptteig geben, zum Ausrollen wär er sonst zu klebrig gewesen. Dann passte es aber super, die Arbeitsfläche hab ich gut bemehlt.
Danke für dein schönes Rezept und deinen schönen Blog! LG aus der Steiermark, Sabine